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1366. October 14. Die Fürsten Heinrich. IV und Otto III von Anhalt verleihen den Bürgern der Alt- und Neustadt Bernburg das Gericht in Bezug auf verschiedene Vergehen, wenn diese in ihrer Stadt begangen werden.

Wie Hynrik unde Otto von der gnade Godis vorsten to Anhalt, greven to Aschania unde heren to Berneburch bekennen openlik in disseme brieve allen, de on sen oder horen lesen, dat we med vorebedachteme rade unde med guden willen hebben unse leven bürgere ut der Aldeustad unde ut der Nygen to Berneburch begnadet unde vry- ghegeven na der gemeynheit willekore ut denselven twen steden, dat de ratmanne odir or knechte von der stat durch vredes willen moghen unde scolen panden aller utwen- dige lüde vor vif Schillinge Kothenescher penninghe, of se gewarnd werden von den werden odir orme gesynde unde dragen bi sik up den straten swerde, stekemessere odir andere mortlighe were, an unse man unde unse bürgere, de in disen steden won- aftich syn, de scolen unde mogen were by on draghen. Qweme aver eyn gast odir mer lüdes in eynes bûrgheres herberge, worden de von deme werde odir von syme gesynde nicht gewarnt wetlighen or were von on to leghene, de wert briket den rat- mannen von der stat wegene to böte vif Schillinge. Vortmer welk burghere odirghast syn swerd, stekemesser odir andere were uttoghe up eyns anderen schaden odir eynen up de wangen slûge, de scal den ratmannen eyn punt gebroken hebben, unde dat ge- richte scal daran behalden syn recht. Aver mer, welk mensche des nachtes up der straten geyt ane lycht med syner were, heft he neynen wert noch burgen, se mogen unde scolen on behalden byt des morgens up syn recht unde up syne wedirrede. Were ok ienich mensche, de in heymeligen wapene odir an gedeckeden pigkelhúven vorborgen ghinge up der strate, den mogen se angrypen vor eynen unrechten menschen unde behal- den up syne wedirrede. Ok mer, of sik twey lüdes odir mer slügen odir wunden, is dar ienich burger by odir dat geruchte horen, de scolen unde mogen de scheden unde up- halden wente vor de ratmanne unde vor dat gerichte. Deden se des nicht, se scolen an der stad gebroken hebben. Ok mer, of sik lüde undir eynander slan odir wunden, dat wedir der burger wilkore sy, als hir gescreven is, were dat dar iengher burger bi were odir toqueme, de se scheden unde uphalden wolde, worde irer welker gewunt von dysen, de deme morde sturen wolde, de scolen ane wandel syn böte unde wedde so vort, dat se anderes nicht stúren wenne durch rechtes vredes willen, dat se mogen bewisen. Dise vorscreven stûgke scolen unse leven ratmanne von der stat wegene velich ane allerleye vare unde argelist macht hebben to richtene an broken unde an boten, als hirvore screven is. To eyme orkunde unde eyner betuginge diser irgenanten dinge hebbe we unse ingesegel gehenghet an disen brief, de gegeven is na Godis bord dusent unde drihundert iar in deme sesundesestegesten iare, in sente Kalixtus daghe.

Au» dem Original im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst: von den beiden an Pergament- bändern angehängt gewesenen Siegeln ist nur noch ein Bruchstück von dem Siegel de» Fürsten Otto vorhanden.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_233.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)