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hierfür meinen aufrichtigen Dank auszusprechen ist mir ebenso sehr ein Gebot der Pflicht wie ein Bedürfniss des Herzens.

Auch diesem Bande ist eine Reihe von Siegeltafeln beigegeben worden, welche demselben zu nicht geringem Schmuck gereichen dürften. Die einzelnen Siegel sind unter meiner Aufsicht von dem hiesigen Bibliotheksregistrator Th. Thies gezeichnet und von der rühmlichst bekannten lithographischen Anstalt von W. Loeillot in Berlin in farbigem Lichtdruck hergestellt worden. Die Tafeln enthalten sämmtliche Siegel des fürstlichen Hauses, ferner sämmtliche Siegel der Anhaltischen Klöster und Stifter sowie ihrer Vorsteher, endlich sämmtliche Siegel der Anhaltischen Städte, welche mir innerhalb des hier in Betracht kommenden Zeitraumes bekannt geworden sind. Sie sind nach den hier angedeuteten Gruppen, so weit sich dies thun liess, geordnet worden, und das hinzugefügte Verzeichniss derselben wird dazu dienen, die Freunde mittelalterlicher Sphragistik darüber des Näheren zu orientieren. Die Siegel des Anhaltischen Adels, obschon gerade ihre Wichtigkeit von mir nicht verkannt wird, mussten doch von dieser bildlichen Wiedergabe ausgeschlossen bleiben, da sie die Zahl der Tafeln zu sehr würden angeschwellt haben. In Bezug auf sie habe ich mich mit einer kurzen, möglichst genauen Beschreibung in den Anmerkungen zu den betreffenden Urkunden begnügen müssen.

Ich kann diese einleitenden Bemerkungen nicht schliessen, ohne des hochsinnigen, für alles Edele und Gute warm empfindenden Fürsten zu gedenken, dessen Liebe zu dem angestammten und zu dem ihm im späteren Alter zugefallenen Lande einst die Anfänge dieses Werkes ins Leben gerufen hat. Wenn des jetzt regierenden Herzogs Hoheit nicht nur in pietätsvoller Ausführung der Absichten Seines Hochseligen Vaters zu der Weiterführung desselben in wahrhaft fürstlicher Weise die Mittel bewilligt sondern auch diese Fortsetzung vertrauensvoll in meine Hände gelegt hat, so kann ich meinerseits von keinem lebhafteren Wunsche beseelt sein, als dass dieser Band das mir geschenkte hohe Vertrauen wenigstens einigermassen rechtfertigen möge.

Wolfenbüttel am 5 Juni 1875.

O. v. Heinemann. 
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Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex diplomaticus Anhaltinus. Band 2., Dessau 1875, Seite XVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_2_A18.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)