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worden – – in Argentinien!! Jetzt aber weiß ich, daß Saltar seine Ähnlichkeit mit dem Herzog dazu benutzt hat, als Herzog Tragana in Italien aufzutreten und sich mit Ihnen, Frau Herzogin, zu verheiraten. Jahrelang ahnten Sie nichts von diesem Betrug. Dann müssen Zweifel in Ihnen aufgestiegen sein. Sie haben schließlich die volle Wahrheit geahnt, haben auch ermitteln lassen, daß … Pedro Saltar die jugendliche Tochter Schnacks verführt hatte und daß diesem Liebesverhältnis ein Kind entsprungen war. Sie vermuteten weiter, daß der alte Schnack und die Manara wüßten, wem Sie Ihre Hand zum Lebensbunde gereicht hatten: einem Betrüger! Und deshalb Ihr Haß gegen die Manara, deshalb auch der Einbruch bei der Filmdiva: Sie hofften dort Beweise zu finden, daß Pedro Saltar und nicht der wahre Herzog Tragana Ihr Gatte sei! Zum Schein stahlen Sie die Juwelen und das Bild des Kindes im Lederetui … Entäußerten sich dieser Dinge wieder in der Sandgrube – alles ohne Wissen Ihres verbrecherischen Gatten, der Sie trotzdem ständig beobachtet hat, der auch die Dynamitpatrone in der Lehmgrube anbrachte, der schließlich Friedrich Schnack ermordete, damit der Alte nichts verraten könnte … Und dann trafen Sie hier in Oslo ein – mit Ihrem Gatten … Hier im Schlosse muß es zu einem sehr erregten Auftritt gekommen sein. Ich nehme an, Prinz Oskar hat hier Pedro Saltar niedergeschlagen, getötet … Die unkenntliche Leiche wurde in meinen Kleidern in den Fjord geworfen – ein grober Fehler von Ihnen, Hoheit, der wohl nur auf Ihre Erregung über Saltars ungewollten Tod zurückzuführen ist.“

Der Prinz blickte auf, nickte … „Es hätte keinen Zweck mehr, Dinge abzuleugnen, die Sie richtig durchschaut haben, Herr Harst …“

„… Und die Sie, Hoheit, und die beiden Damen unrichtig eingeschätzt haben, – denn Schnack und seine Tochter ahnten nicht, daß Saltar sich selbst zum Herzog von Tragana erhoben hatte … Jetzt haben Sie Saltars drei Spießgesellen entweichen lassen, obwohl diese Lia Manaras Knaben irgendwo

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Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)