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Mutter. Sei nicht thöricht, liebes Kind!
          Wenn auch and’re größer sind,
          Das hat wenig zu bedeuten,

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          Mußt darum die Gaß nicht meiden;

          Und wenn sie ein wenig scherzen,
          Nimm es nicht so stark zu Herzen.
          Auf die Größe kommt’s nicht an,
          Sondern daß man stets zufrieden

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          Mit den Kindern bleiben kann.



          44. Die Kirschen.

Mutter. Hast du, Kind, es denn vergessen,
          Was ich sagte, und gegessen
          Von der ganz unreifen Frucht?
          Sprich, wo hast du sie gesucht?

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Kind. Nein, ich habe nichts gegessen,

          Bin nur unter’m Baum gesessen,
          Schaute nur die Kirschen an,
          Böses hab’ ich nichts gethan.

Mutter. Schäm’ dich, jetzt erst noch zu lügen;

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          Alle deine Worte trügen,

          Roth ist ja dein ganzer Mund,
          Er macht deinen Fehler kund.

K. (erschrocken.) Ach, verzeih’ mir, liebe Mutter,
          Soll gewiß nicht mehr gescheh’n.

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Mutter. Nun, ich hoff’ es, denn dem Lügner

          Kann es niemals wohl ergeh’n.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm August Corrodi: Fünfzig Fabeln und Bilder aus der Jugendwelt. Zürich 1876, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Corrodi-Fabeln_und_Bilder.djvu/62&oldid=- (Version vom 17.8.2016)