Seite:Clavigo. Ein Trauerspiel (Goethe) 1774 - 027.jpg

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ihr die Sorge einer ungewissen Erwartung tragen, sie interessiert sich für sein Glück, wie für ihr eigenes, und ermuntert ihn, das erste Blatt seiner Wochenschrift zu geben, das unter einem vielversprechenden Titel erscheint.

Clavigo. (ist in der entsetzlichsten Verlegenheit)

Beaumarchais. (ganz kalt) Das Werk macht ein erstaunendes Glück; der König selbst, durch diese liebenswürdige Produktion ergötzt, gab dem Autor öffentliche Zeichen seiner Gnade. Man versprach ihm das erste ansehnliche Amt, das sich aufthun würde. Von dem Augenblicke an entfernt er alle Nebenbuhler von seiner Geliebten, indem er ganz öffentlich sich um sie bemühte. Die Heurath verzog sich nur in Erwartung der zugesagten Versorgung. – Endlich nach sechs Jahren Harren, ununterbrochener Freundschaft, Beystand und Liebe von der Seite des Mädgens; Ergebenheit, Dankbarkeit, Bemühungen, heilige Versicherungen von der Seite des Mannes erscheint das Amt – und er verschwindet –

Clavigo. (Es entfährt ihm ein tiefer Seufzer, den er zu verbergen sucht, und ganz ausser sich ist.)

Beaumarchais. Die Sache hatte zu großes Aufsehn gemacht, als daß man die Entwicklung

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_027.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)