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gehört sich nicht. Wenn ich Ihnen eine halbe Krone dafür abzöge, würden Sie denken, es geschähe Ihnen Unrecht, nicht?“

Der Diener antwortete mit einem gezwungenen Lächeln.

„Und doch“, sagte Scrooge, „denken Sie nicht daran, daß mir Unrecht geschieht, wenn ich einen Tag Lohn für einen Tag Faulenzen bezahle.“

Der Diener bemerkte, daß es nur einmal im Jahre geschähe.

„Eine armselige Entschuldigung, um an jedem fünfundzwanzigsten December eines Mannes Tasche zu bestehlen“, sagte Scrooge, indem er seinen Ueberrock bis an das Kinn zuknöpfte. „Aber ich vermuthe, Sie wollen den ganzen Tag frei haben. Sie werden den ganzen Vormittag hier sein.“

Der Diener versprach, daß er kommen wolle, und Scrooge ging mit einem Brummen fort. Das Comtoir war in einem Nu geschlossen, und der Diener, mit den langen Enden seines weißen Shawls über die Brust herabhängend (denn er konnte sich keines Ueberrocks rühmen), fuhr zu Ehren des Festes als der Letzte einer Reihe von Knaben zwanzig Mal auf einer Glander Cornhill hinunter und lief dann so schnell als möglich in seine Wohnung in Camden-Town, um dort Blindekuh zu spielen.

Scrooge nahm sein einsames, trübseliges Mahl in seinem gewöhnlichen einsamen, trübseligen Gasthause ein; und nachdem er alle Zeitungen gelesen und sich den Rest des Abends mit seinem Bankjournal

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Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)