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Die Kirche des ehemaligen Cistercienser Nonnenklosters Porta coeli. 261


dar, welche zur Festigung des von Quadern aufgeführten Mauerwerkes von aussen angebracht wurden.

Deutlicher noch treten die Eigenthümlichkeiten des Übergangsstyles bei der Betrachtung des Längedurchschnittes der Kirche und der beiden Querdurchschnitte (Fig. 1 und 2) hervor.

Fig. 1.

Fig. 2.

Die Mauern sind massiv aus Quadern aufgeführt und in denselben, der romanischen Bauweise entsprechend, mit Rundbogen überwölbte Fenster angeordnet; blos im Polygonalschlusse des Presbyteriums gewahrt man drei von Spitzbogen überhöhte Fenster. Aber im inneren Organismus des Baues ist der Spitzbogen durchaus herrschend und massgebend. Die kräftig profilirten Gurtbogen und Gewölbrippen leiten den Schub des Gewölbes theilweise auf die mächtigen Pfeiler, die in zwei Reihen angeordnet, mit ihren vortretenden Diensten die Quer- und Kreuzrippen aufnehmen. Die Kreuzgewölbe sind in ihrer gesammten Ausführung der Anlage entsprechend gebildet und die noch ziemlich rohen Gurtformen zeugen für ihre Ursprünglichkeit, wie der Anblick der Gurten der Seitenschiffe und das Profil der Arcadenbogen Fig. 3 lehrt. An dem Gewölbe des Chores ist jedoch eine feinere Bildung der Gewölbrippen (Fig. 4 und 5) nicht zu verkennen; allein auch diese hat noch immer eine gewisse ursprüngliche Strenge, die von der weichen wechselvollen Rippenbildung des gothischen Styles weit entfernt ist.

Das Mittelschiff wird durch zehn Pfeiler von den beiden niedrigen Seitenschiffen geschieden; die beiden Pfeiler nächst dem Eingange dienen gegenwärtig zur Stütze des Musikchors. Die zwei äussersten, das Langhaus vom Querschiffe scheidenden Pfeiler sind kräftiger gebildet und reicher profilirt als die