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Wiedemann ein Deutscher, und Festing ein Engländer.

Herr Quantz sagt, daß er das Glück hatte von vielen vornehmen Familien gut aufgenommen zu werden, welche ihn zu bereden suchten, ganz in England zu bleiben. Selbst Händel rieth ihm dazu; Lady Pembroke eine Kennerinn und Beförderinn der Musik, wollte ein Benefit für ihn anstellen, und Baron Bothmar wollte sein Bestes dabey besorgen, allein er verbat es; denn er glaubte, es sey nicht schicklich, sich öffentlich hören zu lassen, ehe er nicht dem Könige, seinen Herrn, die ersten Früchte seiner Reise geopfert habe.

Bey seiner Zurückkunft in Dresden, ward er in die sächsische Kapelle, mit 250 Thalern Zulage aufgenommen. Nunmehr legte er die Hoboe gänzlich beyseite, weil ihr Ansatz dem Ansatze auf der Flöte, die er itzt zu seinem alleinigen Instrumente machte, gänzlich zuwider ist.

Im Jahr 1728 reisete er im Gefolge des Königs, mit dem Baron von Seyfertitz nach Berlin, woselbst er auf Verlangen der Königinn von Preussen, mit Erlaubniß des Königs seines Herrn, einige Monate verbleiben mußte. Pisendel, Weiß und Büffardin, wurden gleichfalls auf Befehl dahin gerufen. Nachdem er sich einigemal vor der Königinn hatte hören lassen, wurden