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und Harmonie, vollbracht worden. Unvermeidlich also war es, und es mußte eben so durchaus nothwendig geschehen, als wenn zwei Sonnenstäubchen, oder zwei der größten Planeten, im Weltall sich in Harmonie aufwiegen; oder als wenn jene zwei Sonnenstäubchen ein einziges, im großen Raume allein umher schwimmendes, vereint überwiegen. Gottes Wage ist allrichtig, allzart, und allstark zugleich! Also stehet geschreiben im Buche der Bücher; und wer ein sicheres und wohlthätiges Wissen sich erwerben, und wer im Guten sich innig stärken und erheben will, der lese fleißig, so wie er lesen soll, in jenem großen Buche der Bücher.

2. Das, was sein wird, das weiß die Gottheit nur allein; zeitliche Wesen können das Zukünftige nicht wissen, und zum Wohlsein der Menschheit ist das auch nicht nothwendig. Ja, es ist dieses Nichtwissen selbst ein großes Glück für uns; denn, ein sicheres Vorauswissen der Zukunft würde uns entmuthigen, und das Gute entweder vermindern, oder wohl gar vernichten. Die schwächliche Ungeduld, ein kindischer Übermuth, so wie die Pein einer erwartungsvollen Einbildung, wirken oft gar nachtheilig auf uns ein. Alles Böse aber, wüßte man es als unabänderlich zum voraus, würde dadurch noch vermehrt werden;

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_022.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)