Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XII: Jacopone und Rosarosa | |
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„Gib ihn mir, ich will zur Messe
Ihn verwandeln!“ spricht Benone.
Und als Christi Blut ihn opfern!“
Und nun kehrt zu seiner Zelle
Still der alte Mönch Benone.
Rosarosa spricht nun: „Denke,
Hier ist Wasser aus der Quelle,
Hier sind unsres Gartens Rosen.
Lasse unsre Augen netzen,
Die getrübt vom Weinen worden.“
Sie das Glas bekränzt mit Rosen.
Und sie kühlen mit der Quelle,
Den die Tränen all entquollen,
Ihrer Augen heiße Quellen;
„Sie will sein bei unserm Feste!“
Spricht der stille Meliore;
Aber Pietro laut erhebet
Seine Stimme ihr zum Lobe:
Grüß dich, Gottes Morgensonne,
Grüß dich, Heiland aller Wesen,
Grüß dich, Heiland voller Rosen!
Grüß dich, Trost der dunklen Felder,
Grüß dich auf dem Himmelswege,
Grüß dich, goldne Morgensonne!
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_199.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)