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Nicolaus Müller: Branntewein aus Erdäpfeln

V.
Branntewein aus Erdäpfeln.[1]

Unter den verschiedenen Arten die Erdäpfel zu benützen, scheint diese am wenigsten in Franken bekannt zu seyn, daß man aus denselben Branntewein brennt. Was ich hier davon sagen werde, gründet sich auf eigene Erfahrung. Vermög derselben kann ich versichern, daß man aus acht Wirzburger Maltern einen Eimer, oder aus einem Metzen eine Wirzburger Maaß guten probmäßigen Branntewein verfertigen kann, der sich kaum von dem Branntewein aus Weinhefen unterscheiden läßt, und mit dem aus Getraid, Obst und Trestern von gleicher Güte ist. Der dazu nöthige Zusatz, welcher fast an jedem Orte zu haben ist, kostet, auf einen ganzen Eimer gerechnet, höchstens 2 fl. 30 kr. Da der Holzpreis in den verschiedenen Gegenden Frankens nicht einerley ist, so läßt sich dessen Kostenbetrag nicht für jeden Ort bestimmen. Mit einer Klaffter kann man aber zwey Eimer brennen. Werden diese zu 5 fl. angeschlagen, so kommt auf den Eimer 2 fl. 30 kr. Den Wehrt der Erdäpfel selbst darf man nicht in Anschlag bringen,


  1. Ein Aufsatz eines Wirzburgischen Landwirths. So bald wir von demselben die nähere Beschreibung des ganzen Verfahrens, welche er uns versprochen hat, erhalten, werden wir dieselbe mittheilen.
    d. H. 
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Müller: Branntewein aus Erdäpfeln in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 658. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Branntewein_aus_Erd%C3%A4pfeln.pdf/1&oldid=- (Version vom 31.7.2018)