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bezog der Bischof nichts von dem Orte. Der große Zehnte gehörte dem Pfarrer. In der älteren Zeit aber scheint Amrichshausen einen Bestandtheil der Besitzungen der Herren von Stetten gebildet zu haben, von denen es ringsum eingeschlossen ist. Auch saß eine Zeit lang ein ritterlicher Herr in Amrichshausen. Einige Gefälle bezogen die Herren von Stetten s. unten und das Kloster Gnadenthal.

Im Jahr 1632 wurde die Herrschaft Jagstberg von Gustav Adolf an den Grafen Georg Friedrich von Hohenlohe geschenkt, aber 1634 nach der Nördlinger Schlacht kehrte A. wieder unter das würzburgische Regiment zurück.

1803 fiel A. an den Fürsten von Hohenlohe-Öhringen, der das Dorf aber seinem Neffen Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen schenkte. 1806 trat A. unter württembergische Staatshoheit. Im Januar 1809 gab Hohenlohe-Ingelfingen die grundherrschaftlichen Besitzungen, Rechte und Gefälle zu A. an Hohenlohe-Langenburg und -Kirchberg ab, welches letztere durch Vertrag von 1831 dieselben ausschließlich bekam.

Von dem abgegangenen Hof Neugreut, um dessen Markung A., Mäusdorf und Kügelhof stritten, ist nichts mehr bekannt. Nach dem Jagstberger Lagerbuch von 1593 scheinen auch Nitzenhausen und Berndshausen daran Antheil bekommen zu haben. Mühlebene oder Mühleburg ist nicht bei A., sondern bei Heimhausen zu suchen.

Von Flurnamen sind zu nennen: Exterweg, Schlot, Betzenacker und Betzenwiesen, Häusle, hart beim Dorf, Burkertsdobel, Eisenhöhe, daneben Leisenhöhe auf Ohrenbacher Markung, Bildacker, Kelter, wo früher eine Kelter gestanden.


Kirchliches. Zur Pfarrei gehörte vor der Reformation Ohrenbach und Steinbach, wo die Pfarrer auch den Zehnten bezogen. Nach der Sage hätte A. ursprünglich nach Kocherstetten gehört, was nicht wahrscheinlich ist, da die Pfarrei Kocherstetten selbst verhältnismäßig jüngeren Ursprungs ist. 1628 wies der Deutschorden auch seine Unterthanen in Nitzenhausen und Berndshausen nach A. Ende des 16. Jahrhunderts war das halbe Dorf evangelisch, Bischof Julius aber „ergänzte die alte Religion“ s. Kircheninschrift. 1590 ff. wanderten viele Evangelische aus. 1633 setzte Graf Georg Friedrich von Hohenlohe einen evangelischen Pfarrer ein. Die Gemeinde bat, ihr den Pfarrer Mögelius zu lassen, erhielt aber den Bescheid, wenn ihr die

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_352.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)