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1745 23. Sept. bricht eine starke Diebsbande beim Schultheißen in Altkrautheim ein und schießt den Knecht, der sie vertreiben will, todt. (Rengersh. Kirchenb.)

1756 werden die Herren von Stetten von Brandenburg-Ansbach mit 4/9 am Weinzehnten zu Krautheim belehnt. Stett. Urk.

1791 bestätigt die bischöfliche Regierung die Stiftung eines Pfarrbeneficiums zu Krautheim im Thal durch Pfarrer Joh. Gerich zu Ellingen. Zeitschr. f. d. Oberrh. 32, 229.

In Würzburger Urkunden erscheint eine Curia Krautheim mit einer Kapelle, die aber ein Domherrenhof dort wie der Hof Lobenhausen und Weinsberg ist. Z. B. 1392. Bonifacius VIII. bestätigt Johann Mühlich die Vicaria des Altars zu St. Thomas und St. Katharina in der Kapelle des Hofes Krautheim. Reg. boic. 10, 309. Dorthin glaubt Bauer auch Arnold v. Krutheim verweisen zu sollen, der nicht des Geschlechts derer von Krautheim, sondern ein im Krautheimischen Domherrenhof residirender Kleriker sei (?).

Seinen Namen hat der Hof wohl von Gottfried von Krautheim. W. F. 6, 137.


Die Herren von Krautheim.

     a) Die Edelherren.

Wir folgen hier den Spuren H. Bauers, der das mit ungemeinem Fleiß gesammelte Material mit eindringendem Scharfsinn genealogisch zu verwerthen wußte, aber nicht dazu kam, seine Resultate zusammenzustellen. Doch bedarf es seinen Kombinationen gegenüber vorsichtiger Prüfung und Ergänzung aus den neuerschienenen Bänden der Monumenta boica.

H. Bauer hat sicher nachgewiesen, daß die Herren v. Krautheim nicht ursprünglich eines Stammes mit den Herren von Bocksberg sind. Denn Bocksberg kam an die Herren von Krautheim erst durch Adelheid von Bocksberg, die Gemahlin Wolfrads I. von Krautheim, worauf Wolfrads Sohn eine neue Linie der Herren von Bocksberg begründete. Da der Hauptkern der Besitzungen der Herren von Krautheim Hohbach mit seinen Filialen und Hermuthausen mit Umgebung, Ohrenbach und Steinbach war und im Centbezirk Jagstberg lag, so hat Bauers Vermuthung einer Abstammung dieser Herren von den Herren von Mulfingen-Jagstberg vieles für sich, zumal der älteste Herr von Krautheim denselben Namen trägt, wie einer der Herren von Mulfingen, Eberhard. Das Geschlecht der Herren von Krautheim erscheint erstmal c. 1160. Seitenzweige desselben sind außer der 2ten Linie von Bocksberg die späteren Edelherrn v. Lare (Lohr bei Crailsheim), beginnend mit Giso v. Lare 1221 W. F. 8, 191 und die Herren v. Klingenfels OA. Hall, beginnend mit Konrad v. Klingenfels 1222. W. F. 8, 468.

Als Wappen führten die Herren v. Krautheim den 12 mal quer getheilten Schild mit 6 silbernen und 6 schwarzen Streifen, von denen der oberste schwarz, der unterste weiß war. Hanselm. I, 299.

Ihr Hausbesitz kam durch Erbschaft an die Grafen von Eberstein und von diesen theilweise an die Grafen von Flügelau und Wertheim. Er erstreckte sich vom Odenwald bis nach Rieden im

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_339.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)