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Quellen zur bad. Landesgeschichte 4, S. 157 a mit Rath ihrer Freunde ein Viertel des Zehnten zu Sindeldorf groß und klein, und zu dem Sersloch, eine Hofraithe zu Winzenhofen, die Kunz Müllers war, das Gut, das Fügers war, einen Weingarten zu Crispenhofen, der Herr Hansen Müllers war, an die Pfarrei Winzenhofen, wogegen der dortige Pfarrer allwöchentlich in der Kirche zu Westernhausen eine Messe lesen mußte. Die Pfarrer von Westernhausen und Marlach sollen über die Ausführung wachen. Im Nichtbeachtungsfall sollen die Güter an die Schwestern in der Klause zu Westernhausen fallen. Sig. Götz von Aschhausen und Kunz von Ebersberg. Jetzt ist die Stiftung seit 1828 vertheilt, der Pfarrer von Sindeldorf, welcher den Zehnten zu Sindeldorf bekam, hat 36 Messen, der zu W., welcher den Zehnten auf 2 Äckern bekam, 4, der Pfarrer von Marlach für den Zehnten auf dem Sershof und 4 Äckern 12 Messen zu lesen.

Die Pfarrei war früher von großem Umfang, es gehörte zu ihr Sindeldorf und Diebach und vielleicht in früher Zeit auch Winzenhofen. Das Patronat gehörte den Herren von Hartheim. 1358 wurde die Kapelle zu Sindeldorf durch B. Albrecht von Würzburg unter Zustimmung der Herren v. Hartheim zur Pfarrkirche erhoben und von Westernhausen getrennt. 1566 26. September trat Wolf von Hartheim zu Hartheim und Domeneck dem Kloster Schönthal das Patronat mit allen Gefällen, Rechten, Zehnten u. s. w. ab und erhielt dafür den halben Theil des großen und kleinen Zehnten und Gülten zu Hirschlanden im Bauland. (Urkd. Absch. in der Pf. Reg. in Westernh.) Das Filial Diebach wurde seit 1594 wegen der weiten Entfernung vom Pfarrer zu Sindeldorf pastorirt, ohne förmliche Trennung vom Pfarrverband mit Westernhausen. Diese Maßregel wurde wohl mit veranlaßt durch Mißtrauen gegen den Pfarrer, der später offen zur lutherischen Kirche übertrat und sein Amt aufgab. Er hieß Paul Muthlen.

Über die seit der Gegenreformation eingepfarrten Filiale s. Gem. Muthof.

Von 1682 an ließ Schönthal die Pfarrei durch Klostergeistliche versehen, 1702 11. Juni gab der Bischof seine Sanktion dazu. Die Pfarrer waren bis 1819 Konventualen.

Eine Schule bestand jedenfalls seit 1600 (Kirchenbücher). Durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 §. 6. kam Westernhausen mit Schönthal an die Krone

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 875. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_875.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)