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zwischen die benachbarten Markungen ein. Der Boden ist mittelfruchtbar, nur theilweise tiefgründig, reich an Steinen. Neben Kalkerde findet sich auf der Markung Lehmboden. Nasse Wiesen sind nur wenige vorhanden.

Die Gemeinde besitzt 8 Morgen Laubwald, dessen Ertrag an die Bürger vertheilt wird. Als Weide dient das Brach- und Stoppelfeld sammt den Allmanden. Das Weiderecht haben die Bürger, welche auch die Pferchnutzung beziehen. Der Schäfer bezahlt in die Gemeindekasse 100 M. Pachtgeld.

Der Viehhandel theils mit Mastvieh theils mit Gangvieh gedeiht. Für die Schafhaltung ist ein Ortsschäfer angestellt. Derselbe hat im Sommer 300, im Winter 200 Stück Bastarde auf der Markung gehen.

Alterthümer. Von den Grabhügeln im Rupertsholz s. Hohebach. Auf der Markung Weldingsfelden sind sicher zwei alte Orte abgegangen, im Westen des Ortes zwischen Stachenhausen und W. Velenweiler, dessen Markung zwischen den beiden genannten Orten getheilt ist, und ein weiterer im Osten des Ortes nahe an Hermuthäuser Markung auf der Flur Altenweiler. H. Bauer suchte bei Hermuthausen, also auf Altenweiler Lieboldsbronn, siehe aber S. 567. Vielleicht weist Altenweiler auf das abgegangene Holderbach s. Steinbach. Auf eine weitere Niederlassung deuten die Flurnamen Höhestetten und Gasse. Sonst sind an Flurnamen zu bemerken: Rock, Kessel, Heimat, Dazen, Fritzenklinge, Galgen, Breite, Honigsbrunnen, Zwerndt.


Geschichte. Ursprünglich gehörte Weldingsfelden (Feld eines Nachkommen des Walto), vom Volke Wetzfelden gesprochen, den Herren von Krautheim, von welchen es durch Erbschaft an die Grafen von Eberstein kam. Von diesen erwarb Kl. Schönthal 1310 bedeutende Einkünfte, welche durch Kauf von Albert von Kürnberg und Ulrich von Mulfingen 1335 vermehrt wurden. Alb. v. Kürnberg scheint als Morgengabe seiner Gattin, wohl einer v. Mulfingen, seine Einkünfte in W. sammt dem Gericht bekommen zu haben. Weitere Güter erwarb Schönthal 1409 von Ulrich von Thierbach und 1410 von der Gemeinde Künzelsau, Schönhuth Schönth. 61. 72. 73. 107. 108 s. Reg. Um 1470 kaufte Abt Bernhard noch weitere Güter. Neben Schönthal hatte Gnadenthal durch den Pfarrer Kraft Kiselme zu Hohebach 1310 ein Holz in W. und 1331 Gülten erhalten. Neben

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 865. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_865.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)