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wohl mit der Herrschaft Krautheim von den Grafen Eberstein 1346 ff. an das Erzbisthum Mainz verkauft worden und theilte die Schicksale des Amtes Krautheim.

Von benachbarten Rittergeschlechtern finden sich in Marlach begütert: die Herren von Aschhausen 1405–1546, Neidenau 1291–1304, Urhausen 1405 und Wildenstein (wahrscheinlich nicht OA. Crailsheim, sondern auf dem bad. Odenwald zu suchen) 1282. Von geistlichen Corporationen hatte nur Schönthal Rechte und Einkünfte in M.

Zur Kirche in Marlach gehörte bis 1475 Dörrenzimmern mit seinen Filialen Ebersthal, Stachenhausen, Bühlhof und bis zum 19. Jahrhundert Heßlingshof, alt Heßlingen, bad. Die Pfarrei wird bereits 1341 erwähnt, Wib. 2, 191. 1475 gehörte das Patronat schon den Grafen von Wertheim. Pfarrer Bernhard Jodocus war verheirathet. Bischof Julius verlangte von ihm, daß er entweder seine Frau oder die Pfarrei aufgebe. Jodocus wählte das letztere und lebte als Privatmann in Marlach, wo er 1636 starb, als er in der Ernte auf dem Felde Ähren kostete und ihm eine Spitze in der Luftröhre stecken blieb.


Pfarrer: Conrad 1462, Amorb. Kop. Kon. Reychart 1468, Wib. 2, 220. Staatsarch. Adam Zentgraf Heinrich Ziegler, letzter Dekan des Kapitels Ingelfingen, † 1526. Christoph Glück, Pfarrer zu Niedernhall, flüchtet sich 1526 nach Marlach. Bernhard Jodocus von Buchen 1577 ff., starb freiresignirt 1636. Er amtirt noch 1609. (Kirchenb. v. Krautheim.) Burkhard Schenk, sein Nachfolger, † 1620. Joh. Carpentarius, Pf. zu Westernhausen. 1606, zu Marlach 1620, auch zu Winzenhofen, † 1657 Dez. 26. als 54jähriger Priester. Rudolf Rieneck aus Paderborn, Pfarrer zu Sindeldorf und Westernhausen, 1658 bis 1668, Pf. zu Marlach und Winzenhofen, bis 1676 zu Marlach, begab sich 1676 in Kl. Schönthal, † 1681. Georg Sauderich von Volkach 1676–80, wird Kaplan des Juliusspitals. Mich. Sauer von Hollstadt an d. Saale 1680–1702. Joh. Derlet von Haßfurt, Pfarrer zu Gommersdorf, Dekan 1726, † 1739. Georg Dav. Metzger von Jagstberg 1739–82, † 19. März. Dekan. Ge. Val. Kremer von Würzburg, 1782–90. Karl v. Heyd, alumn. mogunt. 1790–1814 12. Febr. Paul Ant. Röser von Mergentheim 1815–27. Joh. Ant. Lenz von Himmlingen 1828–74. Fr. Xav. Rathgeb von Baiershofen.

Born übergibt seine Güter in Marlohen, nemlich einen Weinberg und eine Hube, an das Kloster Fulda. Trad. Fuld. Dronk. 19.

1245. Mai 17. Conrad v. Krautheim verkauft seinem Bruder Wolfrad seine Eigengüter in Sunldorf, Eberstal und in Marlohin ohne die Fischenz, würzb. Lehen. Staatsarch. Wib. 2. 50–52.

1282 Juni 15. Walter genannt Kotburch v. Wildenstein verkauft seinen Hof zu Marlach mit Zugehör unter Zustimmung seines Schwiegersohns Gerhards von Wittigstadt um 24 Pfd. an Schönthal. Staatsarch.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 670. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_670.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)