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Städtekrieg noch stand (Prozeßakten Stetten contra Hohenlohe), abgegangen. Vielleicht stand Bole im Rosengarten auf der Flur Gereut, wo der Sage nach ein Haus war, das einem Küfer gehörte. Ebenso der Hof Hitels, der jetzt mit Vogelsberg unmittelbar verbunden ist; es gibt in Vogelsberg noch einen Hausnamen Hitelsjörg. Im Hüttenwald bei Vogelsberg befinden sich mehrere Grabhügel. Zwischen Laßbach und der Straße nach Schloßstetten ist ein Gewand „in der alten Küche“, wo früher ein Haus stand, am Weg von Laßbach nach Unter-Regenbach ganz nahe bei Laßbach die Flur „Kirch“, wo wahrscheinlich der zur Pfarrei Unter-Regenbach lehenbare Schätzlinshof abgegangen ist. Zwischen Laßbach und Nesselbach lag der Hof Adlatzweiler oder Alosweiler, der 1450 noch bestand, aber 1478 abgegangen war und aus 4 Gütern bestand. Vom Kügelhof führt nach Rappoldsweiler und weiter über die Markung Laßbach in der Richtung nach Langenburg die „Heerstraße“, welche noch vor 80 Jahren dem Postverkehr zwischen Langenburg und Künzelsau gedient haben soll. Ein Todtensteigle führt vom Falkenhof nach Unter-Regenbach und von Vogelsberg nach Kocherstetten, ein Kirchengäßle von Laßbach nach Falkenhof. An Flurnamen sind zu bemerken: Dörtel und Mehl auf der Markung Vogelsberg, Leisen auf der Markung Mäusdorf, ebendort „Stubigs“ oder „Stuben“, auf Markung Vogelsberg der Rosengarten[1].


Laßbach, alt auch Lachsbach, (? der Bach, welcher nach dem Tod des Eigenthümers an den Lehensherrn fällt, Buck Flurn. S. 117) erscheint verhältnismäßig spät in den Urkunden.

Die ganze Gemeinde ist ursprünglich ein Bestandtheil des Gebiets der Herren von Stetten und theilte die Schicksale dieser Herrschaft. 1623 wurde in Folge der Kriegsunkosten eine Steuer für ihre Unterthanen in Kocherstetten, Mäusdorf, Vogelsberg, Laßbach, Büchenmühl, „Küchelhof und Schlothof“ eingeführt und in Mäusdorf, Laßbach und Kocherstetten ein Umgeld, 4 Maß vom Eimer, sowie Nachsteuer von allen Unterthanen erhoben. Der Falkenhof war eine Zeitlang im Besitz der Grafen von Hohenlohe. Für Kocherstetten, Laßbach, Mäusdorf und Vogelsberg hatten die Herren von Stetten ein eigenes Halsgericht. Der Galgen stand zwischen Laßbach und Mäusdorf etwas abseits der Straße. Die hochfraischliche Obrigkeit für die genannten Orte trugen die Herren von Stetten seit 1564 als Lehen der Grafen von Hohenlohe.


1491 verkaufen Martin von Adelsheim und seine Gattin Anna von Stetten ihren Theil an Laßbach an Simon von Stetten (Stett. Arch.).

1501. Bei der Erbtheilung fällt Laßbach an Werner von Stetten. ib.

1507. Caspar von Stetten vermacht seiner Hausfrau Anna von Rosenberg auf dem Hof zu Laßbach 4 Malter Korn, 4 Malter Haber und etliche Dienst mit Wagen und Pferden (Stett. Urk.).


  1. Vgl. das Steuber Thor in Ingelfingen. War hier Besitz der Herren von Stubeweg? W. F. 1855, 58. Mon. b. 37, 259, 289.
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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 660. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_660.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)