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1775 28. Mai Nachts 11–12 wird Franz Maria v. Muggenthal, der letzte unverheirathete Sproß des Hauses, bei der Rückkehr nach Hause zwischen dem Schloß und dem Pachthause nach der Sage von einem von ihm entlassenen Jäger erschossen, nach Schönh. Vorzeit wegen eines verliebten Abenteuers (Vorzeit S. 177). Das Lehen fällt an Brandenburg-Ansbach zurück. Brandenburg erwirbt 1777 das ganze Rittergut sammt den dazu gehörigen Gütern und Gefällen, auch die Güter und Gefälle, welche die Tochter K. Ign. Tänzels von Trazberg besaß, und verkauft den ganzen Besitz 1777 1. Juli um 72.000 fl. an Phil. Fr. Adam von Racknitz. Lagerbuch v. Laibach.

1824 Juli Hagelschlag.

1862 2. Juli wird ein Drittel Markung verhagelt.


29. Laßbach,
Gemeinde III. Klasse, mit 435 Einw. a) Laßbach, Weiler, ev. Fil. von Unterregenbach, mit 51 Einw., wor. 2 Kath., Fil. von Amrichshausen; b) Falkenhof, Weiler, 18 ev. Einw., Fil. von Unterregenbach; c) Kügelhof, Weiler, ev. Fil. von Kocherstetten, 22 Einw., wor. 7 Kath.; d) Mäusdorf, Weiler, 188 Einw., ev. Fil. von Kocherstetten; e) Rappoldsweilerhof, Weiler, 19 Einw., ev. Fil. von Unterregenbach; f) Vogelsberg, Weiler, mit Schlothof, Hof, ev. Fil. von Kocherstetten, 137 Einw., wor. ein Kath.

Die politische Gemeinde Laßbach bildet einen weit ausgedehnten Bezirk von kleinen Weilern und Höfen, welche auf der einförmigen Hochebene zwischen Kocher und Jagst liegen. Das Klima auf der Hochebene ist rauh und windig. Die Stürme können mit ungehemmter Gewalt über die Hochebene hinbrausen. Von einzelnen Stellen, wie vom Rappoldsweilerhof, hat man einen schönen Ausblick auf Waldenburg und die ganze sich daran anschließende Bergkette, vom Falkenhof auf das Jagstthal und Langenburg. Die Orte mit ihren stattlichen Häusern und ihren großen Scheunen tragen den Stempel der Wohlhabenheit. Die Häuser sind durchgängig einstockig mit Fachwerkstock auf steinernem Unterbau und haben bis auf eine Scheuer in Laßbach durchaus Ziegeldächer. Besonders schöne Bauernhäuser finden sich in Vogelsberg und dem Rappoldsweilerhof, der heute noch nicht ganz den einstigen Charakter eines Edelsitzes abgestreift hat. Eine eigene

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_657.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)