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1615 10. Aug. versetzt Albrecht von Berlichingen 90 Morgen Wald, den Höllwedel zu D. an Heinrich Haug zu Mergentheim um 1500 fl. Dörzb. Arch.

1616 verkauft Albrecht von Berlichingen seinen Theil an Dörzbach, auch die würzb. Lehen an die Gebrüder von Eyb um 23.000 fl. Dörzb. Arch.

1618. Wolkenbruch Schönh. Vorz. S. 103.

1619 Wetterschaden. ib.

1634 wird nach der Nördlinger Schlacht das Schloß von kaiserlichen Soldaten geplündert. Schönh. Vorz. 94.

Um 1650 suchen die Herren von Eyb sich der Schutzjuden, welche sie aufgenommen, wieder zu entledigen. Es wird geklagt über Wucher, falsch Maß und Gewicht, heftige Händel unter einander und Widerstand gegen Rabbiner und Vorsteher. Die Herrschaft begnügt sich mit 100 Thaler Strafe. W. F. 5, 380.

1660 wird die Kirche erweitert und erhöht. Schönh. Vorz. 108.

1683 wird der Kirchthurm renovirt (Kirchenb.).

1685 besuchen die Juden von D. die Judenschule zu Hohebach, worüber sie vom hohenloh. Keller gestraft werden. W. F. 5, 381.

ca. 1688 kündigt Albr. Ludw. von Eyb den zahlreichen Juden den Schutz. Sie müssen abziehen. W. F. 5, 381.

1689 ist eine Apotheke in D. ib.

1689 23. Nov. wird ein Soldat vom Regiment Sinzendorf beerdigt.

1696 wird eine Kriegsbetstunde gehalten.

1701 4. Juli sind baireut. Reiter 2 Tage, 1707 19. April das Steinische Regiment im Quartier. 1708 14. Juni verursachen die einquartirten Soldaten großen Tumult. Kirchenb.

1712 reißt der Landeskommandeur von Eyb Meßbach von der Pfarrei Dörzbach los und läßt die dortigen Protestanten durch den Kapuciner Joachim von Bartenstein pastoriren. Kirchenbücher.

1721 14. Mai große Wasserfluth.

1724 klagt die Gemeinde Dörzbach wider die Herren von Eyb wegen ungemessener Frohndienste beim Kaiser. Die Bauern müssen auf viele Meilen Fuhren, die Häcker Handarbeit thun, die Güter bauen, Holzhauen in entfernten Wäldern. Vom 100 fl. werde 5 fl. Sterbfall, und Handlohn ebensoviel und 1 fl. Schutzgeld gefordert, auch wenn ein Vater sein Gut den Kindern gebe. Staatsarch.

1732 große Wasserfluth am 29. Sept. Abends zwischen 4 und 9 Uhr. Taufb.

1743 sachsen-gothaische Infanterie am 3. Mai im Quartier. K.B.

1745 liegt der Stab des Reg. Hildburghausen in D. 2 Monate im Winterquartier. Einmal sind 7000 Mann 10 Tage da, welche ins Pfälzische ziehen und das Boxberger Amt ruiniren. Kirchenb.

1753 werden von Jul. Fr. Franz von Eyb wieder Schutzjuden aufgenommen, welche 6 fl. Schutzgeld, beim Handel verschiedene Zahlungen, bei Sterbfällen für ein Kind 30 kr., für eine Frau 1 fl., für einen Mann 1 fl. 30 an die Herrschaft leisten müssen. W. F. 5, 381.

1782 sind 8 israelit. Familien in Dörzbach, welche 2 Vorsteher wählen und zu ihrer Erbauung eine Stube im Schafhaus miethen wollen. Die Herrschaft läßt hier eine eigene Schule erbauen, wozu sie ein Sammelpatent ertheilt. W. F. 5, 381.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_501.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)