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schluchzten die Beraubten, hier hingen sie ihre Kränze und ihre Grablaternen auf.

Ein großer, schlanker Mann, von vornehmer jugendlicher Gestalt, in einen Generalsmantel gehüllt, kam auf den Tumulus zu. Die Anderen wichen von der Stelle ehrerbietig zurück und ich hörte einige Stimmen flüstern:

„Der Kaiser …“

Ja, es war Franz Joseph[WS 1]. Der Landesherr, der oberste Kriegsherr war es, der da am Allerseelentag gekommen war, für seine toten Landeskinder, für seine gefallenen Krieger ein stilles Gebet zu verrichten. Auch er stand unbedeckten, gebeugten Hauptes da, in schmerzerfüllter Ehrerbietung von der Majestät des Todes.

Lange, lange blieb er unbeweglich. – Ich konnte mein Auge nicht von ihm wenden. Was mochten für Gedanken durch seine Seele ziehen – was für Gefühle durch sein Herz, welches doch – das wußte ich – ein gutes und ein weiches Herz war? Es überkam mich, als könnte ich ihm nachfühlen, als könnte ich gleichzeitig mit ihm die Gedanken denken, die seinen gesenkten Kopf durchkreuzten:

… Ihr, meine armen Tapferen … gestorben … und wofür? … Wir haben ja nicht gesiegt … mein Venedig! Verloren … so Vieles, so Vieles verloren … auch euer junges Leben … Und ihr habt es so opfermutig hergegeben … für mich … O könnte ich es euch zurückgeben! Ich, für mich, habe ja das Opfer nicht begehrt – für euch, für euer Land, ihr meine

Anmerkungen (Wikisource)

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/177&oldid=- (Version vom 31.7.2018)