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Keine Antwort.

„Hörst Du, Vater? – Jetzt oder nie: willst Du jetzt den Krieg verfluchen?“

Er aber raffte sich auf:

„Du erinnerst mich daran … dieses Unglück will mit Soldatenmut getragen werden … Nicht ich allein! das ganze Vaterland hat Blut- und Thränenopfer bringen müssen –“

„Was hat denn dem Vaterland Dein und Deiner Brüder Leid gefrommt? Was frommen ihm die verlorenen Schlachten, was diese beiden geknickten Mädchenleben? – Vater – o thue mir die Liebe: fluche dem Krieg! Sieh her,“ ich zog ihn zum Fenster hin – eben wurde auf einem Karren ein schwarzer Sarg in den Hof gerollt: „sieh her – das ist für unsere Lilli – und morgen ein gleicher für unsere Rosa … und übermorgen vielleicht ein dritter – und warum, warum?!“

„Weil Gott es so gewollt, mein Kind –“

„Gott – immer Gott! … Daß sich doch alle Thorheit, alle Wildheit, alle Gewaltthätigkeit der Menschen stets hinter diesem Schilde birgt! Gottes Wille.“

„Lästere nicht, Martha, jetzt läst’re nicht, da Gottes strafende Hand so sichtbar –“

Ein Diener kam hereingerannt:

„Ex’lenz – der Tischler will den Sarg nicht in die Kammer tragen, wo die Komtessen liegen – und Niemand traut sich hinein –“

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/160&oldid=- (Version vom 31.7.2018)