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die Rebellen herab zu schießen. Man hat’s ihm erlaubt und er hat’s auch ausgeführt. Die vier anderen, von welchen jeder einen Stutzen trug, thaten weiter nichts, als ohne Unterlaß ihre Waffen laden und sie dem Hupfauf reichen, damit dieser keine Zeit verliere. Und so hat er hintereinander neunzig Italiener totgeschossen.“

„Abscheulich!“ rief ich. „Jeder dieser totgeschossenen Italiener, auf die der oben aus sicherer Höhe zielte, hatte eine Mutter und eine Geliebte zu Haus und hing wohl selber an seinem Leben.“

„Jeder war ein Feind, Kind; das ändert den ganzen Standpunkt.“

„Sehr richtig,“ sagte Doktor Bresser; „so lange der Begriff Feindschaft unter den Menschen sanktioniert wird, so lange können die Gebote der Menschlichkeit keine allgemeine Geltung erlangen.“

„Was sagen Sie, Baron Tilling?“ fragte ich.

„Ich hätte dem Manne einen Orden gewünscht, der ihm die tapfere Brust geschmückt – und eine Kugel, die ihm das harte Herz durchschossen hätte. Beides wäre verdient gewesen.“

Ich warf dem Sprecher einen warmen, dankbaren Blick zu; die anderen aber, mit Ausnahme des Doktors, schienen von den eben gehörten Worten unangenehm berührt. Es entstand eine kleine Pause. Cela avait jeté un froid.

„Haben Sie schon von dem Buche eines englischen Naturforschers Namens Darwin gehört, Exzellenz?“ wandte sich jetzt der Doktor an meinen[WS 1] Vater.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: meinem
Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)