Als man in Bruchsal zum Bau der Peterskirche schreiten wollte, fragte der Baumeister den Fürstbischof Schönborn, wie groß die fürstliche Gruft gemacht werden solle? Der Fürst hieß ihn nach einigen Tagen die Antwort holen, und diese lautete dann: Die Gruft solle nur für drei Särge gebaut werden; für mehr sey nicht nöthig. Zu Jedermanns Erstaunen wurde sie demnach so klein gemacht; allein sie war, wie Schönborn richtig vorhergesagt, groß genug. Unter dem Dritten seiner Nachfolger ward nämlich das bischöfliche Fürstenthum aufgehoben und da der Zweite derselben in Passau gestorben und begraben ist, reichte die Gruft gerade für drei Fürstbischöfe aus und ist jetzt auf immer geschlossen.[1]
Vor Philippsburg der Franzmann lag,
Die Reichsarmee darinnen,
Die Feinde meinten Tag für Tag,
Die Festung zu gewinnen.
Und platzten sie, so kracht’ es sehr!
Das mußte man gewohnen.
- ↑ In der That ist jene Gruft nur für drei Särge gebaut.(Siehe Mone’s „Anzeiger“ etc. Jahrg. 1838.)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_405.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)