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III. ENTREE.
Ulysses mit zwey Wanders-Leuten.
Sonnet.

ISt Troja doch bekriegt: Wie mus ich dann die Wellen
Der wilden Galathe noch fühlen? alles Feld
Der Ciconer hat schon versöhnet mein Gezelt:
Besucht ist Africa, bezähmt der Circe Bellen.
Wie kan dann Æolus sich noch zuwider stellen?
Polyxena macht mich zum Fremdling in der Welt /
Wo nicht Alcinous mich freundlich auffenthelt.
Wird erst Nausicaë sich wollen mir gesellen /
Ist Schiff und Segel da / mein Ithaca nicht weit /
Penelopen erlangt die edle Tapferkeit /
Die mir / an Pyrrhus stat / Achillis Rüstung schenckte.
Dulichium, du Lust / verlassen lange Zeit /
Wann Pallas nicht die Gunst Areten zu mir lenckte /
So würde noch dein Haupt Ulyssis letzter Streit.




IV. ENTREE.
Æsopus und zwey Knechte.

HIer komt das rechte Wunder /
Maul / Nasen / Ohren / Stirn /
Haar / Hocker / aller Plunder
Verschimpfet mein Gehirn.
Wann nicht die schlimmen Knechte
Mir wehren zugesellt /
Würd’ ich als ein Geschlechte
Alleine vorgestellt.
Doch ist mein kluges Tichten
Dem Crœsus wol bekand /
Nach meinen Fabeln richten
Die Phryger ihren Stand.

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Anton Ulrich: Ballet Des Tages. Wolfenbüttel 1659, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anton_Ulrich_Ballet27.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)