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des Lichts, und wenn die Theile der Fläche eine dazu geeignete gegenseitige Lage haben, von dem leuchtenden Punkte. Durch die zerlegende Reflexion gelangen wir dagegen zur Kenntniß der zurückwerfenden Theile selbst. Bei dieser Reflexion scheint es auch zu seyn, daß ein Theil der empfangenen Lichtstrahlen für die Umgebung verschwindet, absorbirt wird, wie man es nennt. Oft wird von einer Strahlenart, d. h. von Lichtwellen einer gewissen Geschwindigkeit der Schwingungen, mehr absorbirt als von den übrigen, wodurch die zurückgeworfenen Strahlen also eine gewisse hervortretende Farbewirkung erhalten.

Wenn es eine Oberfläche gäbe, welche nur die spiegelnde Reflexion ausübte, würde sie im eigentlichen Vertande des Worts nicht gesehen werden, obgleich man ihr Vorhandenseyn durch ihre spiegelnde Wirkung bemerken würde. Für das eigentliche Sehen würde sie sich verhalten, als wenn sie schwarz wäre. Allein bei jeder noch so vollkommen spiegelnden Fläche leidet das Licht zum Theil eine zerlegende Reflexion, wodurch gerade bewirkt wird, daß sie ein Gegenstand des eigentlichen Sehens wird. Auf der andern Seite giebt es keine Oberflache, bei der die empfangenen Lichtstrahlen ausschließlich die zerlegende Reflexion erleiden. Wir belegen aber die Oberflächen mit den Namen glänzend oder glanzlos, je nachdem die eine oder die andere Art der Reflexion den bemerkbarsten Eindruck auf uns hervorbringt.

Es verdient in hohem Grade unsere Aufmerksamkeit, daß dieselben Veränderungen, welche den Glanz verstärken, die zerlegende Reflexion schwächen, und umgekehrt. Man sieht dieß beim Poliren einer matten Fläche oder dem Mattschleifen einer blanken. Im ersten Falle nimmt die Sichtbarkeit der einzelnen Theile ab, je nachdem ihre Blankheit einen höheren Grad der Vollkommenheit erreicht; und bei einigen Flächen, z. B. beim

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)