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hat. Sie lehrten ihn Aktion und Accent und fürchteten, eure Gegenwart werd ihn aus der Fassung setzen. Ist sie so häßlich, fragt er, da fingen sie denn alle drüber an zu lachen, klopften ihn auf die Schulter, machten ihn brüstig mit Lobeserhebungen. Einer rieb sich die Ellenbogen und schwur, er hätte nie einen artigern Einfall gehört, der andre knallte mit den Fingern und schrie via wir wollen gehn, entsteh daraus was es wolle, der dritte drehte sich auf dem Zeh herum und fiel auf den Hintern, die andern alle fielen über ihn her mit einem so eifrigen, anhaltenden, rasenden Gelächter, daß es lächerlich wäre wenn wir ihre Narrheit noch ferner Leidenschaft schölten.

Prinzes. Aber wie denn? kommen sie zu uns?

Boyet. Ja freylich zu euch, und sind maskirt als Moskoviter, ihr Vorsatz ist euch zu intriguiren, mit euch zu kurtesiren, zu tanzen, kurz alle ihre Herzensangelegenheiten auf diese Weise in Richtigkeit zu bringen, ohne daß ihr wißt, wen ihr vor euch habt. Sie werden euch an ihren Presenten erkennen.

Prinzes. Geschwinde wechseln wir um. Du Rosaline nimm das, und du das, sie sollen häßlich ablaufen, jeder soll sein Herz in den Busen der unrechten ausschütten, und nach der Maskerade, wie wollen wir lachen.

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/131&oldid=- (Version vom 31.7.2018)