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ihr Mittelpunct C gegen den Horizont, und der Punct E gegen das Zenith gekehret wird. Ueber dieses müssen die Stunden, wie in der Mitternachtsuhr, gehörig (§. 17.) eingeschrieben werden.

Anmerkung.

24. Man darf nur die nöthigen Puncte in der Mittagsuhr auf dem Papiere mit einer Nadel durchstechen; so ist auf der umgekehrten Seite die Mitternachtsuhr zu sehen.

Die 11. Aufgabe.

25. Eine Uhr zu zeichnen, die von dem Zenith gegen Morgen oder Abend abweichet. [Fig. 14]

Auflösung.

Es sey HR der Horizont, PR die Polhöhe, Z das Zenith und N das Nadir; so ist klar, daß unsere Horizontalfläche in einem Orte, der von uns 90° weg lieget, die Verticalfläche sey, und demnach die Polhöhe an demselben Orte das Complement unserer zu 90° PZ. Derowegen darf man nur eine abweichende Mittagsuhr auf das Complement der Polhöhe (§. 22.) verzeichnen; so ist selbige die bey uns von dem Zenith abweichende Uhr.

Gleichergestalt erhellet hieraus, daß man vermittelst der Mittagsuhr unseres Ortes, als welche die Horizontaluhr unter dem Complement unserer Polhöhe ist, die von dem Zenith abweichende Uhr zeichnen kan, wie man die vom Mittage abweichende vermittelst der Horizontaluhr verzeichnet (§. 22).

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 550. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_550.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)