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des Körpers dienen und daher Eckel verursachen, haben für die Erhaltung der Menschen einen so wichtigen Zweck, und ihre Einrichtung ist dazu so höchst vollkommen, als die Einrichtung eines jeden Gliedes an unserm Körper zu seinem besondern Zweck ist. Laßt uns also über nichts, was Gottes Werk ist, leichtsinnig denken, sondern ihn vielmehr durch Bewunderung seiner Werke ehren, und alles, was um und an uns ist, nach seiner gütigen Absicht gebrauchen.

So wenig wir nun Gottes Einrichtung bei dem Bau der Blume begreifen können, so wenig begreifen wir auch das Wundervolle bei der Erzeugung des Menschen. So viel wissen wir aber, daß in dem männlichen Körper, durch die Nahrung, die der Mensch genießt, gewisse sehr feine und edle Säfte zubereitet werden, die bei der Zeugung des Menschen das sind, was bei den Blumen die in den Staubkügelchen enthaltene Feuchtigkeit; also das Mittel, wodurch der in dem weiblichen Körper enthaltene Keim belebt wird.

Durch diese Säfte, die man daher auch Zeugungssäfte, oder mit einem Ausdruck, der von

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/337&oldid=- (Version vom 31.7.2018)