wirkungsvoller Hintergrund. Links und rechts vom Altar liegen eine Sakristei und eine Beichtstube. Der gesamte Halbkreisabschluß des Mittelsaals dient als Altarplatz. An seinem vorderen Rande stehen zwei Kanzeln, eine als Lesepult. Die Empore für Orgel und Sänger liegt gegenüber. Neben ihr befinden sich zwei weitere Emporentreppen. Die Stiegen im alten Turm bleiben überdies. Die querschiffartige Erweiterung des Innenraumes durch die Vorhallen tritt nur wenig hervor. In ihrer lichten Tiefe entspricht sie der Orgelempore.
Dem ersten Projekt gegenüber ist in dem späteren der Mittelsaal etwa halb so breit als lang, während die Emporentiefe einschließlich der Pfeiler ein Drittel der Saalbreite beträgt. Nach dem Erläuterungsbericht zum zweiten Projekt hatte eine Untersuchung der alten Umfassungsfundamente ergeben, daß diese sehr ungleich tief (5 bis 3, teilweise nur 2 Ellen) und meist aus Pläner und Horzeln hergestellt waren. Die Verbreiterung der Kirche war wohl vor allem durch Schmidts Streben nach mehr zentraler Anordnung angeregt. Die Notwendigkeit neuer Gründungen ließ sie gerechtfertigt erscheinen. Den äußeren Anlaß bot die Besorgnis von Globigs, der alte Turm möchte einstürzen. Die Abstützung seiner durchs Feuer geschwächten Ostseite wurde durch die Verbreiterung der Kirche in vorzüglicher Weise erreicht. Die starken mauerartigen Stirnseiten der Emporen sowie Spannbögen in Fortsetzung der Längsarkaden gestatteten eine wirksamere Abstützung der beiden besonders gefährdeten Turmecken.
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Alfred Barth: Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche. C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1907, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alfred_Barth_Zur_Baugeschichte_der_Dresdner_Kreuzkirche.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.5.2024)