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Madame Bouquey.


Es war nach dem Fall der Girondisten. Die hervorragenden Redner, die von einem Wiederaufleben der Republik aus den Zeiten Platos geträumt hatten, waren durch die Energie der Jakobiner besiegt. Ihr Talent hatte sie nicht zu retten vermocht. Man hatte sie als Vaterlandsverräter bezeichnet und gleichzeitig für vogelfrei erklärt. Am 7. Oktober 1793 starb Gorsas auf der Guillotine, am 31. Oktober wurde an 22 Girondisten in Paris das Urteil vollstreckt, acht andere fielen im Dezember, zu gleicher Zeit wurden in Bordeaux fünf enthauptet, zwei in Brives, einer in Périgueux[WS 1] und einer in Rochefort. Valazé hatte sich im Angesicht des Revolutionstribunals erdolcht, als er seine Verurteilung anhörte, und Rebecqui hatte in den Wässern von Marseille seinen Tod gesucht.

Die einen waren aufs Schafott gestiegen, andere hatten zum Selbstmord ihre Zuflucht genommen und die Ueberlebenden hatten sich in die Bretagne und ins Tal der Dordogne geflüchtet. Aber der Urteilsspruch des Konventes verfolgte sie überall hin, trieb sie von Stadt zu Stadt, ohne sie irgendwo einen Zufluchtsort gegen den drohenden Tod finden zu lassen, oder ein schützendes Dach, um sich auszuruhen. Das Gesetz vom 23. Ventose des Jahres II (13. März 1794) hatte Todesstrafe für jene festgesetzt, die bei sich oder anderswo Personen, die für vogelfrei erklärt waren, beherbergen würden. Sie waren wie wilde Tiere gehetzt, niemand wagte, ihnen ein Asyl anzubieten. Guadet musste aus dem Hause seines Vaters in Saint-Emilion flüchten, um mit Salle das Flüchtlingsleben wieder fortzusetzen und

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Périguaux