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 Daß schon so mancher Quacksalber durch die Bemühungen würdiger Obrigkeiten, und einzelner Menschenfreunde in seiner Blöße dargestellet worden ist, ohne daß die Verblendung des großen Haufens sichtbar abgenommen hätte; daß schon so manche Predigt rechtschaffener Geistlichen, die ihren Zuhörern die Pflichten der Selbsterhaltung bey Krankheiten ans Herz legten; daß schon so manche Ermahnung, zur Benutzung einer vernünftigen medicinischen Hülfe an Kranke selbst gerichtet, größtentheils fruchtlos gewesen sey; daß endlich selbst geschärftere Strafen, die Fürsten und Obrigkeiten entlarvten Pfuschern zuerkannt haben, dem Unheil nicht gänzlich abgeholfen, bestättigt die Erfahrung nur gar zu sehr. Selbst Leute, denen sonst jedermann gesunden Mutterwitz zutrauet, so lange man sie in ihren Gewerben und Handthierungen beobachtet, scheinen, so bald sie krank werden, oder auch, wenn sie bisweilen bloß zur Vorbauung, medicinischer Hülfe benöthigt zu seyn glauben, ihre sonstigen vernünftigen Grundsätze zu verläugnen, und vertrauen nicht selten ihre Gesundheit Pfuschern an, die zwar sehr viel versprechen, aber leider am wenigsten halten. – Und doch weiß der Handwerker,