Diese Gewerbe bestehen in Cattun- und Mousselin- Strumpf- Mützen- Handschuh etc. dann in Sacktücher-Manufacturen. Dazu gehören die einzelnen Geschäffte der Weber, welche mit ihren Waaren auf eigene Rechnung Messen beziehen und sich Fabrikanten nennen. Dazu gehören ferner: die Weberey, das Florwirken, die sogenannte Factorey, Spinnerey; dann die Arbeiten der Drucker, Former, Bleicher, Bordirer etc.
Man kann es in der That auch dieser Art der Manufacturen[1] nicht absprechen, daß sie zum Wohl des Landes sehr wirksam seyn können. Denn
1) auch hiedurch macht sich das Land in seinen Bedürfnissen unabhängiger von andern, aus welchen man ehedem diese Waaren zog; und zugleich wird auch der Luxus in vielen Kleidungsstücken dadurch, daß diese oder die Stoffe hiezu im Lande verfertiget werden, weit unschädlicher, als wann diese Waaren mit baarem Gelde aus dem Auslande gehohlt würden.
- ↑ Nicht Fabriken, wie man sie fälschlich benennt: denn nach dem richtigern Sprachgebrauche sind Fabriken solche Werkstätten, worin der vereinigte Fleiß mehrerer Arbeiter durch Feuer und Schmieden auf einen Zweck arbeitet.
Anonym: Über die Baumwollen-Manufakturen im Bayreutischen Voigtlande in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 490. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Baumwollen-Manufakturen_im_Bayreutischen_Voigtlande.pdf/2&oldid=- (Version vom 15.9.2022)