Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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skythischer Königssohn
Band XXI,1 (1951) S. 1053
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Plynos. 1) Skythischer Königssohn, nur Iustin. ep. Trog. II 4, 1, daraus mit kleinen stilistischen Änderungen Paul. Oros. I 15, 1. Wie Panasagoros (s. d.) ist P. Held einer Novelle. Deren dramatischen Aufbau hat Iustin durch willkürliche Kürzungen verdunkelt. Der Gang der Handlung ist noch in rohen Umrissen erkennbar. P. und sein Bruder Scolopitus, dessen Name griechisch Skolopeithes lautete (Aspiration und Psilose wechseln oft bei den Namen aus dem skythischen Raum; die Latinisierung mag auf Iustin zurückgehen) werden aus dem Vaterhause vertrieben, ziehen mit einer ,großen‘ Schar zum Flusse Thermodon, nehmen dort Land, brandschatzen die Bevölkerung viele Jahre und werden schließlich von den aufständigen Einwohnern erschlagen. Die weitere Erzählung läuft in ein Aition der Amazonen aus.

Der Name P., sprachlich noch nicht geklärt, muß der Sachlage nach skythisch sein, der des Skolopeithes ist es: die Schlußhälfte entspricht dem -peithes in Spargapeithes Herodot. IV 78, dazu Christensen Iranier 241, der erste Teil enthält den Namen der Skoloten (Stamm Skol- Christensen 241, 4).

Brüderpaare, wie hier P. und Skolopeithes, kommen in volkstümlichen Erzählungen öfters vor. Der Weg der skythischen Novelle vom Königssohn P. von der mündlich überlieferten Urform über griechische literarische Mittler bis zu Trogus steht im Einzelnen noch nicht fest.