Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Adressat der Schrift peri heimarmenes
Band XX,2 (1950) S. 18011802
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3) bekannt als Adressat der Schrift περὶ εἱμαρμένης (Ps. Plut. p. 568 C). Über die Unechtheit der Schrift vgl. Gercke Rh. Mus. XLI (1886) 269. R. Schmertosch De Plut. sententiarum quae ad divinat. spectant origine, Diss. Lpz. 1889, 28ff. Zeller Philos. d. Gr. III 2⁴, 229ff. Erst der Erweis der Unechtheit dieser Schrift bietet die Möglichkeit, den Adressaten mit einiger Wahrscheinlichkeit gleichzusetzen mit L. Calpurnius P. cons. 175 n. Chr., während sonst unüberwindliche chronologische Schwierigkeiten bestanden hätten. Da in der Einleitungsformel der Adressat mit φίλτατε Πείσων angeredet wird, da sich ferner die unter Galens Namen überlieferte Schrift περὶ θηριακῆς an einen sonst nicht bekannten P. richtet, und dieser ebenfalls in der Einleitungsformel ἄριστε Πίσων (Galen ed. Kühn XIV 210) genannt wird, liegt die Vermutung nahe, in beiden Adressaten die gleiche Person zu erblicken und sie mit dem Consul von 175 n. Chr., zu identifizieren. Aus Galens Schrift wissen wir nämlich, daß der Adressat ein hoher römischer Würdenträger, [1802] wahrscheinlich Consul war (s. u. Nr. 5) und sich eifrig, ernsthaft und gründlich mit Philosophie beschäftigte. Sollte sich also unsere Vermutung bestätigen, so hätten wir in dem Adressaten von περὶ εἱμαρμένης den Consul L. Calpurnius P. (s. o. Bd. III S. 1386 Nr. 82 und Suppl.-Bd. I S. 271 Nr. 82) zu erblicken.

[Klass. ]