Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epiklesis der Artemis
Band IX,1 (1914) S. 140
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Hymnia (Ὑμνία), Epiklesis der Artemis im arkadischen Orchomenos. Nach Paus. VIII 13, 1 lag das Heiligtum (vgl. Diod. XIX 63) ἐν άριστερᾷ τῆς ὁδοῦ τῆς ἀπὸ Ἀγχισιῶν ἐν ὑππίῳ τοῦ ὄρους (vgl. Hitzig-Blümner Paus. ΙII 154) zwischen Orchomenos und Mantineia, das an dem Kulte Anteil hatte (vgl. Paus. VIII 5, 11). Neben der Priesterin gab es auch einen Priester, und es bestanden für die Priesterschaft die strengsten Absonderungsvorschriften. In jedem Jahr wurde ein größeres Fest gefeiert, von dem jedoch Näheres nicht bekannt ist (vgl. Nilsson Griech. Feste 231f.). Die Satzung, daß man zur Priesterin nicht eine Jungfrau, sondern γυναῖκα ὁμιλίας ἀνδρῶν ἀποχρώντως ἔχουσαν bestimmte, wird bei Paus. VIII 5, 11f. 13, 5 durch die Legende von der Schändung einer jungfräulichen Priesterin durch jenen Aristokrates erklärt, dessen Grab südlich von Orchomenos lag (s. o. Bd. II S. 938f.). Paus. VIII 5, 11 behauptet dabei, daß alle Arkader seit der ältesten Zeit die Artemis H. verehren, was Immerwahr Arkad. Kulte 158 bestreitet, Fougères Mantinée et l'Arcadie orientale 279ff. verteidigt. Über Artemis als Göttin des Tanzes und der Musik s. o. Bd. II S. 1353; Artemis mit der Leier auf Vasenbildern Preller-Robert Griech. Myth. I 305.

[Jessen. ]