Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Galiläa
Band VII,1 (1910) S. 417
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Gabara (Γαβαρα Joseph. Vita 25. 45f. 51. 61; Γαβαρωθ κώμη Joseph. Vita 45. 47; Γαβαρεῖς ebd. 15; Γαβαρηνοι ebd. 10; Γαβαλα Ptolem. V 14, 17), Stadt in Galiläa, nach Josephus (Vita 25) eine der drei größten Städte dieser Landschaft neben Tiberias und Sepphoris, 40 Stadien von Jotapata entfernt (Joseph. Vita 45), 20 Stadien von Sogane (ebd. 51), unmittelbar bei einer Ebene (ebd. 47). Von Vespasian wurde die Stadt als erste von Galiläa erobert (Joseph. bell. Iud. III 7, 1, wo Γαβαρα und nicht Γαδαρα zu lesen ist). Zu diesen Entfernungsangaben des Josephus paßt die meist angenommene Gleichsetzung mit Chirbet Kābra nicht, denn dieses ist von Suchnīn-Sogane 40 Stadien, von Dschefāt-Jotapata 50 Stadien entfernt. Dagegen stimmen sie gut zu ʿArrābet el-Baṭṭōf an das sich unmittelbar nördlich die kleine Ebene Sahel ʿArraba anschließt; der Ort hat nicht unbedeutende Ruinen. Unter diesen Umständen ist von Gewicht, daß die Form Gabara sehr unsicher ist, und daß Joseph. Vita 15, wo zwar die meisten Handschriften Γαδαρεῖς haben, aber sicher unser Ort gemeint ist, also Γαβαρεῖς zu lesen ist, die gute Handschrift P Γαραβεῖς liest, also eine Form Γαραβα voraussetzt, die sich mit dem heutigen Namen ʿArrābe vereinigen ließe. Dazu vgl. den Namen Araba, den Euseb. Onom. 215, 92 für einen galiläischen Ort gibt, der mit dem unsrigen identisch sein dürfte, s. Araba o. Bd. II S. 342. Literatur: Oehler ZDPV XXVIII 56ff. Guérin Galilée I 467.