Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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mythisches Wesen, ,gabenreich‘, wie Okeanide, Nereide, Hyade, Nymphe
Band VI,1 (1907) S. 914
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Eudore (Εὐδώρη) ein Name für verschiedene mythische Wesen, der gerade wegen seiner allgemeinen Bedeutung als ,gabenreich‘ für jede freundliche weibliche Gestalt der Sage paßte und daher von den Dichtern gern dort verwendet wurde, wo es galt, für eine Gruppe von Wesen Einzelnamen zu erfinden. So kehrt der Name wieder a) in dem Okeanidenkatalog bei Hesiod. theog. 360; vgl. Schoemann Opusc. acad. II 148. Roscher Myth. Lex. III 806; b) in dem Nereidenkatalog bei Hesiod. theog. 244 und Apollod. I 2, 7; vgl. Schoemann a. a. O. II 166. Roscher Myth. Lex. III 214; c) unter den Namen der Hyaden, der νύμφαι Δωδωνίδες und Διονύσου τροφοί, deren Zahl und Namen bekanntlich wechselt, und zwar sowohl unter den fünf, die Hesiod kennt (Hesiod. frg. 14 Rzach), wie unter der Siebenzahl bei Pherekydes frg. 46 (Schol. Hom. Il. XVIII 486) und Hyg. poet. astr. II 21, dann auch unter den fünf bei Hygin fab. 192 und unter den dreien, die Eustath. Hom. 1155, 62 namhaft macht. Näheres im Art. Hyades. In all diesen Fällen, bei den Töchtern des Okeanos und der Tethys, bei den Töchtern des Nereus und der Doris, und bei den Hyaden, den Töchtern des Atlas und der Pleione, dürfte der Name E. von den Dichtern frei geschaffen sein und schwerlich auf alten Kult eines Eudoridengeschlechts zurückgehen, wie Gruppe Griech. Myth. 234 unter Hinweis auf die Eudoriden von Karystos (Bull. hell. II 276) annimmt.

[Jessen. ]