Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Attischer Demos
Band I,2 (1894) S. 2028 (IA)
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Anagyrus (Ἀναγυροῦς, Demot. Ἀναγυράσιος), grösserer attischer Demos der Phyle Erechtheis. Nach der Reihenfolge der Küstendemen bei Strabon (VIII 389), sowie nach Ausweis der Inschriftfunde und sonstiger Reste (Athen. Mitt. XIII 360ff. Karten von Attika, Text III–VI 15) nahm A. die Bucht und Ebene des heutigen Dorfes Vari am Südostfuss des Hymettos ein. Der albanesische Name deutet auf die zahlreichen Terrassengräber am Wege, welcher von Athen her durch den Bergeinschnitt führt, sowie die Tumuli im Felde. Der antike Demos ist offenbar nach dem ἀνάγυρος genannten Strauch (s. Anagyris) bezeichnet, während die Volkstradition ihn auf einen Ortsheros Anagyros zurückführte, welcher die Zerstörung seines heiligen Haines so furchtbar rächte (s. Ἀναγυράσιος δαίμων). Aus Pausanias (I 31, 1) erfahren wir von einem Heiligtum der Göttermutter in A.; inschriftlich bezeugt (auf Resten von Altären, wie es scheint) finden wir noch Athena, Hephaistos und die Anakes (Athen. Mitt. a. a. O. nr. 762ff.).