Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Beiname des Deus Sol Alagabalus, aus der Zeit Heliogabals
Band I,2 (1894) S. 1868 (IA)–1870 (IA)
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Ammudates, Beiname des Deus Sol Alagaba(lus) auf dem Stein CIL III 4300 aus Pannonia superior, wohl aus der Zeit Heliogabals, mit dessen Sturz auch der Weltkult des Gottes verschwand. In A. scheint laut schriftlicher Mitteilung von Prof. Th. Nöldeke der eigentliche Name des ‚Gottes von Gabala‘ oder des ‚Berggottes‘ [1869] (Elâh-Gabal) erhalten zu sein: ʿammûd-ʿatê = ‚Stein (Säule) des ʿAte‘, jenes auch in den Namen Ἀθηάκαβος, Attar-ʿate (Ἀτάργατις), Ἄτυς erscheinenden nordsyrischen Gottes; vgl. Clemens Alex. Strom. I 25: ʿammûd = ἑστὼς καὶ μόνιμον τοῦ θεοῦ, und über ʿAte E. Meyer Gesch. d. Altert. I 247. 251. 307f. Damit erledigt sich vielleicht E. Meyers Vorschlag (Roschers Myth. Lex. I 1229f.), den Namen direct als Umformung des arabischen ʿammûdat zu fassen und auf das zwischen der Seleukiden- und Römerherrschaft in Emesa (Hems) regierende arabische Fürstenhaus des Sampsikeramos (Strab. XVI 753) zurückzuführen. Der ‚Stein des Ate‘ ist eben der grosse schwarze Steinkegel, der mit dem Elagabaldienst 217 nach Rom und 222 wohl nach Emesa zurückwanderte (Mordtmann ZDMG XXXI 1877, 96). Solcher Gleichsetzung des A. mit dem Elagabal widerspricht nicht die zweite jener beiden Stellen, aus denen überhaupt wir den A. kennen, das apologetische Gedicht des heidnisch geborenen Gazäers Commodianus Instruct. I 18 De Ammudate et(sic) Deo Magno. Dort heisst A. v. 9. 15 prophetans (vgl. v. 12 illi deus ligni loqueretur in aurem), also entsprechend dem orakelnden Elagabal, Cass. Dio LXXVIII 31. Die priesterlichen vinivoraces (v. 16) des A. bringen die verschwenderisch geopferten Amphoren kostbaren Weins beim Elagabalfest (Herodian V 5, 6) in Erinnerung. Die goldbekleidete Holzstatue des A. (Commodian. v. 4f. aurum in aede, woran das praesens numen geknüpft war; v. 12 deus ligni, vgl. v. 7 und dazu Redslob ZDMG XXXII 1878, 733 gegen Mordtmanns Änderung lingua) war wohl nur das jüngere ikonische ἕδος des Ate neben dem alten anikonischen ʿammûd. Wenn nach Commodians Zeugnis um 238 (Teuffel R. L.-G. § 380) defecit (Ammudatis) numen, als Caesar tolleret aurum und (lignum) transit in ignem (v. 6f.), Elagabals Kult in Emesa dagegen noch zu Alexander Severus (222–235) und Aurelians Zeit (ca. 270) blühte (Mordtmann 96), so liegt darin kein Widerspruch; denn auch Elagabals Kult gerade ist wegen der politischen Opposition seiner Anhänger in der Zwischenzeit (nach Heliogabals Tode 222–275) genug verfolgt worden, so von Alexander Severus, dem Überwinder eines emesenischen Gegenkaisers und Elagabalverehrers, des Münzen schlagenden Uranios. Alexander Severus, der selbst sein Heer gegen den aufständischen Osten führte, dürfte auch weit eher in dem Caesar Commodians zu erkennen sein, der das Holzgoldbild einmünzte und verbrannte, als der frühere Macrinus (an den Mordtmann 93 denkt), der Vorgänger Elagabals. Unter Alexander Severus fällt auch jene Meuterei der pannonischen Legionen, in welcher der Hass der gestürzten Creaturen Elagabals gegen Alexander Severus sich Luft machte. Nur diese weitgreifende Militärempörung, nicht Macrinus Regierung, giebt auch zugleich die Erklärung für die pannonische Inschrift des mil(es) leg(ionis) I ad(iutricis) bis p(iae) f(elicis) con …. Sie war nämlich treu 1. unter Heliogabal selbst und 2. bei der denkwürdigen Insurrection gegen seinen Nachfolger und Verfolger, die für den Geschichtsschreiber Dio Cassius so verhängnisvoll wurde. Die incerta patria des A.-Kultes (E. Ludwig [1870] Commodian. 1878, Praef. p. XXXIII) ist also Emesa. Den Namen des anikonischen Ate vermutet Mordtmann 97, 1 auch in der Inschrift Waddington 2574 und CIRh 1285.

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 70 (EL)
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S. 1870, 4 zum Art. Ammudates:

Eine zweite Heimstätte des A.-Cultes in Syrien war Edessa. Denn Μόνιμος, dessen Cult für diese Stadt Iulian or. IV 150 c. d nach Iamblichos bezeugt, ist kein anderer als A. Nur ist der semitische Gottesname hier nicht wie bei dem emesenischen A. äusserlich graecisiert, sondern durch eine annähernde Übersetzung wiedergegeben. Vgl. die S. 1869, 4ff. angeführte Stelle aus Clem. Alex. Strom. I 25. In Edessa wurde A.-Monimos neben Azizos als πάρεδρος des Helios verehrt und von den Griechen mit Hermes identificiert. Vgl. Iulian. a. a. O.

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Band S III (1918) S. 91
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S. 1868, 62 zum Art. Ammudates:

Ammudates, nur CIL III 4300 (Deo Soli Alagabalo Ammudati) und bei Commod. instr. I 18 erwähnt, ist, wie eine Vergleichung dieser Instruktion mit der Schrift Lukians etc. etc.

[Martin. ]
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Band R (1980) S. 25
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Ammudates

Beiname des Deus Sol Alagabalus. S I. S III.