Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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T., Propraetor von Sardinien, verbannt wegen Erpressungen
Band I,1 (1893) S. 1330 (IA)–1331 (IA)
GND: 102378584
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2) T. Albucius, doctus Graecis vel potius paene Graecus - - - fuit autem Athenis adulescens, [1331] Cic. Brut. 131. Wegen seiner Nachäffung griechischen Wesens verspottete ihn in Athen Q. Mucius Scaevola Augur, als er im J. 688 = 121 als Praetor nach Asien ging. Cic. de fin. I 8. Infolge dessen klagt Albucius ihn nach der Rückkehr wegen Erpressung an, doch ohne Erfolg (Brut. 102; de orat. II 281). Er verwaltete als Propraetor die Provinz Sardinien und feierte dort wegen eines unbedeutenden Gefechtes eine Art Triumph; der Senat verweigerte ihm daher eine Supplicatio. Cic. prov. cons. 15. 16; in Pis. 92. Auf die Bitten der Sarden übernahm C. Iulius Caesar Strabo die Anklage gegen ihn wegen Erpressungen. Cic. div. in Caec. 63; de off. II 50. Verurteilt (p. Scauro 40) ging er nach Athen und ertrug die Verbannung mit grosser Ruhe. Cic. Tusc. V 108. Wegen seiner Griechelei wurde er ausser von Scaevola auch von Lucilius verspottet, von dem Cic. de fin. I 8 und de orat. III 171 bezügliche Verse anführt. Reden von ihm erwähnt als vorhanden Cic. Brut. 131. Perfectus Epicureus nennt ihn Cicero ebendort; auf philosophische Schriftstellerei scheint Cicero nat. d. I 93 hinzudeuten, und Frontos Worte p. 111 Nab. in poetis quis ignorat ut gracilis sit Lucilius, Albucius aridus, sublimis Lucretius werden am angemessensten auf ein epikureisches Lehrgedicht dieses A. bezogen. Varro erwähnte in den Eumenides fr. 127 Büch. volvae de Albuci subus Athenis.

[Klebs. ]