Textdaten
Autor: Victor Hugo
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Titel: Mondschein
Untertitel:
aus: Poetischer Hausschatz des Auslandes, S. 36–37
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: Original: 2. Dezember 1828; Übersetzung: unbekannt
Erscheinungsdatum: 1848
Verlag:
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Originaltitel: Clair de lune zweisprachig
Originalsubtitel:
Originalherkunft: Les Orientales
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[36]

Mondschein.

                         Per amica silentia lunae.[1]
                                   Virgilius

     Der Mond schien heiter auf den Wellen spielend;
Das Fenster ist dem Abendhauch geräumt;
Die Sultanin blickt auf das Meer, das wühlend
Mit Silberfluth die schwarzen Inseln säumt.

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[37]      Die Zither fällt aus ihren Händen klingend;

Sie lauscht – ein dumpfer Lärm das Echo trifft.
Ist es ein türkisch Fahrzeug fernher dringend,
Das durch den Archipel, mit Tartarruder, schifft?

     Sind es Seeraben rasch die Fluth durchstreifend,

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Die perlend rollt von ihrem dunkeln Flügel?

Ist es ein Djinn mit heis’rer Stimme pfeifend,
Der Thurmesspitzen schleudert von dem Hügel?

     Wer trübt die Fluth bei dem Serail der Frauen?
Seeraben nicht, sich wiegend auf den Wogen;

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Kein Stein ist fallend von dem Thurm zu schauen;

Kein türkisch Schiff kommt rudernd hergezogen.

     Nein, Säcke sind’s, die Seufzer leicht bewegen;
Wohl sähe man, das dunkle Meer durchwühlend,
Gestalten sich in ihrem Innern regen. — —

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Der Mond schien heiter auf den Wellen spielend.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. „durch die freundliche Stille des Mondes“, aus Vergils Aeneis, II, V. 255, siehe E-Text