Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zeitblom“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 846
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Zeitblom. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 846. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zeitblom (Version vom 21.02.2022)

[846] Zeitblom, Bartholomäus, Maler, Hauptmeister der Ulmer Schule, geboren um 1460, war Schüler von H. Schüchlin und von 1484 bis 1517 zu Ulm thätig, wo er hauptsächlich für eine Reihe von Schnitzaltären Flügel und Staffeln malte. In der Zartheit der Empfindung und in der ruhigen Anmut der Darstellung erinnert er an Schongauer, unter dessen Einfluß er sich auch gebildet zu haben scheint. Seine durch Ernst der Auffassung, Feinheit des Tons und Sorgsamkeit der Malweise ausgezeichneten Hauptwerke sind: der Schnitzaltar aus der Kirche von Hausen bei Ulm (1488) und der Altar der Kirche auf dem Heerberg von 1497 mit Darstellungen aus der Geschichte Christi (beide in der Altertümersammlung zu Stuttgart), die Eschacher Altarflügel mit den beiden Johannes, der Verkündigung und der Heimsuchung, in der Galerie zu Stuttgart (die Staffel mit dem Schweißtuch der Veronika im Museum zu Berlin), der große Schnitzaltar zu Blaubeuren mit Szenen aus der Passion und der Geschichte Johannes’ des Täufers und vier Tafeln mit der Legende des heil. Valentin in der Galerie zu Augsburg.