Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zeisig“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 844845
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Zeisig. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 844–845. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zeisig (Version vom 21.02.2022)

[844] Zeisig (Erlenzeisig, Angelches, Fringilla [Chrysomitris] spinus Boie), Sperlingsvogel aus der Gattung Fink, 13 cm lang, 23,5 cm breit, mit langem, feinspitzigem, auf der Firste sanft gewölbtem Schnabel, mit kurzen Nägeln besetzten Zehen und verhältnismäßig langen Flügeln, ist auf dem Oberkopf und an der Kehle schwarz, auf dem Rücken gelbgrün, schwarzgrau gestrichelt, auf den Flügeln schwärzlich, zweimal gelb gebändert, an der Brust gelb, am Bauch weiß. Das Auge ist tiefbraun, der Schnabel fleischfarben, an der Spitze schwärzlich, der Fuß braun. [845] Der Z. findet sich in fast ganz Europa und in Nordasien, streicht außer der Brutzeit weit umher und verläßt nur die nördlichsten Länder im Winter. In manchen Jahren erscheint er im Winter zu Tausenden in und bei den Dörfern, wo man in andern Jahren kaum einzelne sieht. Er bevorzugt die Nadelwälder bergiger Gegenden, ist hauptsächlich Baumvogel, sehr munter und gewandt, fliegt schnell und leicht, nährt sich von Baumgesäme, jungen Knospen und Blättern und während der Brutzeit von Kerbtieren. Er nistet sehr versteckt auf Nadelhölzern und legt 5–6 bläuliche oder blaugrünliche, gefleckte und geäderte Eier, welche das Weibchen in 13 Tagen ausbrütet. Als Stubenvogel ist der Z. sehr beliebt.