MKL1888:Wurzelschneidemaschinen

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wurzelschneidemaschinen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 790
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Wurzelschneidemaschinen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 790. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wurzelschneidemaschinen (Version vom 15.09.2022)

[790] Wurzelschneidemaschinen. Vorwiegend für das Schneiden der Futterrüben in Scheiben und Streifen von verschiedener Größe, je nach der zu ernährenden Tiergattung, finden diese Maschinen in der Landwirtschaft Verwendung. Ein feines Zerreißen der Wurzelfrüchte, das Verarbeiten zu Mus, wird in der Regel nicht bezweckt, da hierbei zu viel Saft verloren geht. In früherer Zeit war dies jedoch, namentlich in England, vielfach üblich (Bentallsche Musmaschine). Die neuern W. bestehen zumeist aus einer vertikal rotierenden Scheibe oder Trommel, an deren Umfang eine Anzahl kurzer Messer derartig eingesetzt ist, daß sie die Stücke sogleich in der verlangten Größe schneiden. Häufig ist die Einrichtung getroffen, daß mit der nämlichen Maschine die Rüben in Streifen von verschiedener Größe, z. B. für Schaf- und Kuhfutter, geschnitten werden können (Gardners Rübenschneidemaschine). Gewöhnlich wird die Wurzelschneidemaschine für Handbetrieb eingerichtet und durch einen Arbeiter an der Kurbel gedreht, während ein zweiter das Aufschütten des Rohmaterials in den über dem Schneidewerk befindlichen Rumpf und das Abführen des erzeugten Gutes besorgt; nur in größern Wirtschaften erfolgt der Betrieb der Maschinen durch Dampf- oder Göpelkraft, in welchem Fall die Leistung gegenüber dem Handbetrieb erheblich gesteigert wird. Diese beträgt für letztern 300–700 kg pro Stunde, je nach der Größe der Schnitzel, und 1500–4000 kg bei Dampfbetrieb.