Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wismutchlorīd“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 696
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Wismutchlorīd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 696. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wismutchlor%C4%ABd (Version vom 08.01.2023)

[696] Wismutchlorīd (Chlorwismut) BiCl3 entsteht beim Erhitzen von Wismut in trocknem Chlor oder mit Quecksilberchlorid. Die Lösung von Wismutoxyd in Salzsäure gibt beim Verdampfen zerfließliche wasserhaltige Kristalle, bei weiterm Verdampfen unter Verlust von Salzsäure einen Rückstand, aus welchem beim Erhitzen W. destilliert. Dies bildet eine undurchsichtige, weiße, körnige Masse (Wismutbutter), schmilzt sehr leicht, ist flüchtig, hygroskopisch, löslich in Salzsäure, wenig Wasser und in Alkohol. Beim Eintröpfeln einer mit salzsäurehaltigem Wasser bereiteten Lösung von W. in viel Wasser scheidet sich basisches W. (Wismutoxychlorid) BiOCl in glänzenden Schüppchen oder als blendend weißes Pulver aus, welches sich nicht in Wasser, leicht in Säuren löst und medizinisch und als Schminke benutzt wird (Wismutweiß, Perlweiß, Schminkpulver, Blanc d’Espagne). W. dient zum Überziehen von Kupfer und Messing mit Wismut.