Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wiegmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 596
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Wiegmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 596. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wiegmann (Version vom 21.10.2021)

[596] Wiegmann, 1) Rudolf, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. 17. April 1804 zu Adensen bei Hannover, bildete sich beim Oberlandbaumeister Wedekind in Hannover und später unter Moller in Darmstadt; auch besuchte er die Universität Göttingen. 1828 ging er auf vier Jahre nach Italien, wo er unter anderm das Material zu zwei Schriften über antike Wandmalerei sammelte, die ihn in einen Streit mit Klenze verwickelten. 1839 wurde er Professor der Baukunst an der Akademie zu Düsseldorf und 1846 Sekretär der letztern. Er starb 18. April 1865. Von seinen Bauten sind eine Kapelle bei Lohausen und die Wiederherstellung der St. Salvatorkirche zu Duisburg im spätgotischen Stil (1847–52) erwähnenswert. Auch war W. als Architekturmaler in Aquarellen und Ölbildern thätig. Er schrieb: „Über die Konstruktion von Kettenbrücken“ (Düsseld. 1839); „Über den Ursprung des Spitzbogenstils“ (das. 1842); „Grundzüge der Lehre von der Perspektive“ (das. 1846, 2. Aufl. 1877); „Geschichte der königlichen Kunstakademie zu Düsseldorf“ (das. 1856).

2) Marie, geborne Hancke, des vorigen Gattin, Malerin, geb. 7. Nov. 1826 zu Silberberg in Schlesien, kam 1841 nach Düsseldorf, wo sie sich bei Stilke und Karl Sohn ausbildete. Poetische, echt weibliche Auffassung, Gefühl für Wahrheit und Schönheit und ein treffliches Kolorit zeichnen ihre Gemälde aus. Hervorzuheben sind davon: die Elfen, nach Uhland (1847); Damajanti, nach Rückert (1850); zwei Großmütter (1852), ein Wiedersehen, von ihren zahlreichen lebensvollen Bildnissen das von Karl Schnaase (1875, in der Berliner Nationalgalerie). Sie besitzt die kleine Medaille der Berliner Ausstellung.