Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Saftfarben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 168
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Saftfarben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 168. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Saftfarben (Version vom 18.05.2024)

[168] Saftfarben (Lasurfarben), in Wasser lösliche, ursprünglich meist vegetabilische Farbstoffe, welche, auf Papier gestrichen, durchscheinen und daher zur Wassermalerei und zum Illuminieren von Kupferstichen benutzt werden. Die Zahl der als S. zu benutzenden Farbstoffe ist nicht groß. Man stellt Lösungen (Abkochungen) derselben dar, versetzt diese mit Malzdekokt, Zucker oder Gummi und verdampft dann die Mischung zu gehöriger Konsistenz. Die S. kommen als Tinten, als Brei in tierischen Blasen und zur Trockne verdampft in Muschel- und Porzellanschalen in den Handel. Als blaue S. dienen: Indigkarmin, Indigosolution, lösliches Berliner Blau und Blauholzabsud mit Kupfervitriol; als rote: Karminlösung, Orseille, Safflorrot, Krapp und Holzrot (Saftrot). Gelbe S. geben die mit Alaun versetzten Abkochungen von Kreuzbeeren, Gelbholz, Quercitronrinde, Curcumawurzel sowie Gummigutt, mit Wasser angerieben, Safranextrakt und Pikrinsäure. Grüne S. erhält man aus den blauen und gelben, besonders schön aus Indigo mit Pikrinsäure, dann aus Grünspan, der mit Weinstein versetzt und in Wasser gelöst wird, aus längere Zeit gekochter Chromalaunlösung und aus Saftgrün. Als braune S. dienen: Sepia, Bister, Kesselbraun, Nußbraun, Karamel, Lakritzen, Katechu. Außerdem verwendet man alle in Wasser oder wässerigem Alkohol löslichen Teerfarben, vielfach auch die lasirenden (durchscheinenden) Farblacke als S.