Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Planetentafeln“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 110
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Planetentafeln. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 110. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Planetentafeln (Version vom 15.09.2021)

[110] Planetentafeln, Tabellen zur leichtern Auffindung der Planeten. Berühmte Tafeln dieser Art waren im Mittelalter die hakemitischen, von Ibn Junis um 1000 n. Chr. berechnet, die ilekkhanischen des Nassir Eddin al Thusi im 13. Jahrh., besonders aber die alfonsinischen, auf Anordnung des Königs Alfons X. von Kastilien und Leon 1252 entworfen. Alle diese Tafeln waren auf Grund der Ptolemäischen Epicykeln berechnet. Auf das System des Kopernikus gründete Reinhold seine prutenischen (preußischen) Tafeln (1549), welche durch Keplers auf Grund der Braheschen Beobachtungen entworfenen rudolfinischen Tafeln übertroffen wurden. Auf letztere stützen sich die unter dem Titel: „Urania“ veröffentlichten Tafeln von Maria Cunitia (1650). Im vorigen Jahrhundert lieferte Cassini P., welche durch Lindenaus Tafeln der Venus, des Mars und Merkur (1810–1813) und Bouvards Tafeln des Jupiter, Saturn und Uranus verdrängt wurden. Gegenwärtig dienen zur Berechnung der Ephemeriden der Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn die Tafeln von Leverrier und für Neptun und Uranus die Tafeln von Newcomb (1865 u. 1873).