Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nachtaffe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 969
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Nachtaffe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 969. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Nachtaffe (Version vom 20.08.2021)

[969] Nachtaffe (Nyctipithecus Spix.), Gattung aus der Familie der Breitnasen (Platyrrhini) und der Unterfamilie der Schlaffschwänze (Aneturae), Affen mit kleinem, rundlichem Kopf, großen, eulenähnlichen Augen, wenig vorragender, breiter, großer Schnauze, kleinen Ohren und etwas buschigem Schwanz. Der Mirikina (N. trivirgatus Gray) ist 35 cm lang, mit 50 cm langem Schwanz, weich und locker behaart, graubraun mit hell gelbbraunem Rückenstreifen, schwarzer Schwanzspitze und drei schwarzen Streifen auf dem Scheitel. Er bewohnt den Osten des wärmern Südamerika vom Paraguay bis zum Cassiquiare, lebt in Wäldern, hält sich am Tag in einer ausgepolsterten Baumhöhle verborgen und geht nachts auf Raub aus; er klettert und springt vortrefflich und jagt besonders kleine Vögel, frißt aber auch vegetabilische Nahrung. Besonders charakteristisch ist seine große Lichtscheu und das Leuchten der Augen im Dunkeln. In der Gefangenschaft zeigt er wenig Begabung. Männchen und Weibchen besitzen so große Anhänglichkeit aneinander, daß eins das andre niemals lange überlebt.