Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leuchtkäfer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 739
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Leuchtkäfer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 739. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leuchtk%C3%A4fer (Version vom 19.04.2023)

[739] Leuchtkäfer (Lampyridae), Gruppe aus der Familie der Weichkäfer (Malacoderma), Käfer mit unter dem schildförmig ausgebreiteten Thorax meist ganz verborgenem Kopf, kräftigen Tastern, auf der Stirn entspringenden Fühlern und gewöhnlich mit einzelnen leuchtenden Hinterleibsringen. Sie sind über alle Erdteile verbreitet, am häufigsten und formenreichsten in Amerika, leben am Tag versteckt, fliegen aber in der Dunkelheit sehr lebhaft, wobei ihre Leuchtkraft sich zu großer Intensität steigert. Die im Hinterleib gelegenen Leuchtorgane bestehen aus zahlreichen in zartwandige Kapseln eingeschlossenen polygonalen Zellen, welche teils durchsichtig sind, teils eine feinkörnige Masse einschließen, und aus einem dichten Netz von Tracheenverästelungen. Wie das Leuchten zu stande kommt, ist noch nicht entschieden; doch scheint es unter dem Einfluß des Willens und der Nerven zu stehen, welche sich in die leuchtenden Organe hinein erstrecken, die übrigens auch schon beiden Larven vorkommen. Äußerlich markieren sich die in der Zahl nach Gattung und Art schwankenden Leuchtorgane durch helle, wachsgelbe Farbe. Die länglichen, flach gedrückten Larven sind schwärzlich, an den Ecken der schildförmig ausgebreiteten Segmente gelb; sie nähren sich von lebendigen Schnecken, die sie in kurzer Zeit ausweiden. Hierher gehört das Johanniswürmchen (s. d.).